Eine Mutter sitzt mit Ihrer Tochter vor ihr auf dem Boden und hält mit ihr zusammen ein Tablet in der Hand, auf dem sie mit einem Stift etwas zeigt.

LRS-Diagnose: Das muss man wissen

Die Diagnose einer Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) ist von entscheidender Bedeutung und bietet zahlreiche Vorteile für dein Kind, die den Lebensweg und die Entwicklung deines Kindes nachhaltig beeinflussen können. Daher ist es gut, wenn Eltern sich damit gut auskennen.

Übersicht

Eine gut durchgeführte LRS-Diagnose trägt wesentlich dazu bei, die Lebensqualität des betroffenen Kindes zu verbessern, Hindernisse auf seinem Bildungsweg zu überwinden und deinem Kind eine erfolgreiche schulische Laufbahn zu ermöglichen.

  • Erstens ermöglicht sie eine präzise Identifizierung der Schwierigkeiten, mit denen ein Kind beim Lesen und Schreiben konfrontiert ist. Dies ermöglicht es Eltern, Lehrern und Fachleuten, gezielte und maßgeschneiderte Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln.
  • Zweitens entlastet die Diagnose das betroffene Kind emotional. Es versteht, dass seine Herausforderungen nicht auf persönliches Versagen zurückzuführen sind, sondern auf eine anerkannte Schwierigkeit. Dies kann das Selbstbewusstsein stärken und das Selbstwertgefühl steigern.
  • Drittens ermöglicht die Diagnose den Zugang zu spezialisierten Bildungsressourcen, wie individuellem Förderunterricht und Nachteilsausgleich in der Schule. Diese Maßnahmen helfen dem Kind, sein volles Potenzial auszuschöpfen und schulischen Erfolg zu erzielen.
  • Viertens kann die Diagnose auch anderen Beteiligten, wie Lehrern und Mitschülern, ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse des Kindes vermitteln. Dies fördert ein unterstützendes schulisches Umfeld und reduziert potenzielle Missverständnisse und Stigmatisierung.

An folgendem kannst du selbst ganz gut einschätzen lernen, ob dein Kind eine LRS entwickelt hat.

Was ist Legasthenie und wie zeigt sie sich?

Legasthenie ist eine Schwierigkeit, die vor allem das Lesen und Schreiben betrifft. Du bemerkst eine Legasthenie oder Lese-Rechtschreib-Schwäche bei deinem Kind unter anderem an Folgendem.

Beim Lesen

  • Dein Kind könnte Schwierigkeiten haben, Buchstaben zusammenzufügen und liest sie oft einzeln.
  • Es könnten Wörter übersprungen, ersetzt oder hinzugefügt werden.
  • Das Lesen könnte langsamer sein als bei anderen Kindern.
  • Beim Vorlesen könnte es zögern oder den Text aus den Augen verlieren.
  • Manchmal könnten Wörter oder Buchstaben durcheinandergebracht werden.
  • Dein Kind könnte Wörter erraten und den Text monoton und ohne Betonung lesen.
  • Es könnte Probleme haben, das Gelesene zu wiederholen oder Zusammenhänge zu erkennen.
  • Die Freude am Lesen könnte abnehmen.

Beim Schreiben

  • Dein Kind könnte Schwierigkeiten beim Schreiben von Buchstaben, Wörtern und Sätzen haben, und seine Handschrift könnte schwer lesbar sein.
  • Es könnte ähnlich aussehende Buchstaben oder klingende Laute verwechseln.
  • Buchstaben, Silben oder Wörter könnten ausgelassen oder vertauscht werden, und zusätzliche Buchstaben könnten eingefügt werden.
  • Fehler bei der Verwendung von Dehnungszeichen, Doppelbuchstaben und Umlauten könnten auftreten.
  • Es könnte viele Fehler in ungeübten Diktaten und Aufsätzen machen und Grammatik- sowie Zeichensetzungsfehler begehen.

Legasthenie kann zu schulischen Schwierigkeiten führen. Aber nicht alle genannten Probleme müssen gleichzeitig auftreten. Um tatsächlich von einer Legasthenie zu sprechen, sollte dein Kind über einen längeren Zeitraum hinweg im Lesen und/oder beim Schreiben unterdurchschnittliche Leistungen erbringen.

Es ist wichtig zu wissen, dass Legasthenie verschiedene Ursachen haben kann. Daher sollte die Hilfe, die du dir für dein Kind suchst, individuell auf dein Kind zugeschnitten sein. Ganz wichtig ist auch, dass man wohlwollend damit umgeht – sowohl mit dem Kind als auch mit dir selbst. Manche Eltern machen sich schwere Vorwürfe und glauben, sie seien an der Lese-Rechtschreib-Störung oder Legasthenie schuld. Suche professionelle Unterstützung, um das Beste für dein Kind zu erreichen.

Wie wird Legasthenie diagnostiziert?

Um festzustellen, ob dein Kind an Legasthenie leidet, ist es wichtig, eine professionelle Untersuchung durchzuführen. Dafür sind spezialisierte Experten wie Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten oder Ärzte und Psychotherapeuten mit entsprechender Fortbildung zuständig.

Meistens merken Eltern selbst, dass das Kind Schwierigkeiten hat, oder die Lehrer melden sich. Die meisten Lehrer haben schon Erfahrungen mit Kindern, die eine LRS haben, gemacht und können erste Hinweise geben. Sei offen dafür und schau, was dein Kind braucht.

Alternativ kannst du auch gerne einen ersten Test bei uns online machen. Unser Online-Test ersetzt natürlich keine Diagnose von Fachleuten, gibt aber einen ersten guten Hinweis darauf, ob etwas nicht stimmen könnte.

Die verschiedenen Schritte der Legasthenie-Diagnose

  • Untersuchung des Verhaltens und der psychischen Gesundheit deines Kindes, einschließlich Aspekte wie Aufmerksamkeit, Angst und Impulsivität.
    Durchführung eines standardisierten Lesetests, um das Lesevermögen deines Kindes zu bewerten.
  • Durchführung eines standardisierten Rechtschreibtests, um die Rechtschreibleistungen zu prüfen.
  • Unter Umständen kann auch ein standardisierter Rechentest durchgeführt werden, um eine mögliche gleichzeitige Rechenstörung (Dyskalkulie) auszuschließen.
  • Diagnostik der Intelligenz deines Kindes, vorzugsweise durch ein mehrdimensionales Verfahren, das auch den nichtsprachlichen IQ berücksichtigt. Anhand des IQs wird später entschieden, ob für dein Kind eine LRS vorliegt, oder dass das Lernverhalten für den IQ unauffällig ist.
  • Einschätzung der individuellen Entwicklung deines Kindes, einschließlich körperlicher und neurologischer Untersuchungen wie Hör- und Sehtests. Hörtest, oder sogenannte „pädaudiologische“ Untersuchungen können sehr wichtig sein. Lese- und Schreibfähigkeiten hängen nicht selten damit zusammen, ob ein Kind auch im wahrsten Sinne des Wortes „richtig hört“.
  • Beurteilung der aktuellen schulischen und familiären Situation deines Kindes. Faktoren wie Stress, Mobbing, Konflikte und ähnliches beeinflussen natürlich die Fähigkeit eines Kindes, sich ungestört zu entwickeln.

Bitte beachte, dass Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb auch durch andere Faktoren verursacht werden können, wie beispielsweise Aufmerksamkeitsstörungen (ADS, ADHS) oder unzureichenden Unterricht. Manchmal treten auch mehrere dieser Störungen gleichzeitig auf. Daher ist es entscheidend, diese Beeinträchtigungen sorgfältig zu identifizieren, um angemessene Unterstützungsmaßnahmen zu ergreifen.

Die Diagnose sollte auch das Vorhandensein von Begleiterkrankungen berücksichtigen.

Warum ist eine Diagnose wichtig?

Eine genaue Diagnose ermöglicht es, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, wie individuellen Förderunterricht, Nachteilsausgleich in der Schule und außerschulische Unterstützung. Die Diagnose hilft deinem Kind zu verstehen, dass es nicht an ihm oder ihr liegt, sondern dass es eine anerkannte Schwierigkeit gibt. Dies kann emotional sehr entlastend sein. Die klare Diagnose gibt auch dir als Elternteil Klarheit darüber, wie du dein Kind am besten unterstützen kannst.

Wer führt die Diagnose durch?

Die Diagnose einer LRS wird bei Kindern und Jugendlichen von Ärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie oder von Kinder- und Jugendpsychotherapeuten gestellt. Psychologische Psychotherapeuten können ebenfalls Diagnoseverfahren durchführen. Bei Erwachsenen können Psychiater oder psychologische Psychotherapeuten eine medizinische Diagnostik vornehmen. Es kann jedoch manchmal schwierig sein, einen Spezialisten zu finden, der Erfahrung mit LRS hat und bereit ist, eine Diagnose zu stellen.

In den meisten Städten und Kommunen gibt es aber ansässige soziale Träger wie Diakonie, Caritas oder andere, die sich mit dem Thema auskennen und wissen, was zu tun ist.

Wann hat mein Kind eine LRS?

Vereinfacht gesagt wird eine LRS dann diagnostiziert, wenn die Leistungen beim Lesen und Schreiben deutlich unter dem liegen, was für das Alter, die Klassenstufe oder die Intelligenz zu erwarten ist. Die Diagnose berücksichtigt auch die Schulleistungen, die Gesamtentwicklung und mögliche Folgeprobleme sowie äußere Faktoren.

Die Bedeutung der Diagnose

Die genaue Diagnose einer LRS ist von unschätzbarem Wert. Sie ermöglicht es, gezielte Schritte zur Unterstützung deines Kindes zu unternehmen. Diese Schritte können den Unterschied in der schulischen Leistung und in der emotionalen Gesundheit deines Kindes ausmachen und so den Rest seines Lebens stark beeinflussen.

Mit der Diagnose kann dein Kind verstehen, dass seine Schwierigkeiten nicht seine Schuld sind, sondern dass es eine anerkannte Herausforderung gibt. Und das Gefühl, an etwas nicht schuld zu sein, ist eine wichtige Voraussetzung dafür, damit gut umzugehen.

Junge sitzt mit Headset und Buch vor sich am Schreibtisch vor einem Laptop und macht LRS-Therapie

Wann LRS-/Legasthenie-Test machen?

Die Frage, ab welchem Alter ein Legasthenie-Test sinnvoll ist, beschäftigt viele Eltern. Legasthenie, auch als Lese- und Rechtschreib-Störung (LRS) bekannt, bezieht sich auf eine Störung im Lernen von Lesen und Schreiben und kann

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