Junge Teenagerin sitzt im Schneidersitz auf dem Sofa, in den Händen ein Tablet. Sie lacht, während sie darauf schaut.

Zu Hause lernen: Wie es gelingt!

In der heutigen Zeit ist das Lernen zu Hause eine manchmal anstrengende Sache – erstrecht für die Kinder. Eines der größten Probleme dabei ist, dass es manchmal schwer ist, sich auf das Lernen zu konzentrieren, vor allem, wenn der Schulstoff langweilig erscheint und Tablet, Nintendo oder Laptop auch da sind. Wir zeigen euch die typischen Probleme und gute Lösungen dafür.

Inhaltliche Informationen findest du in unserem Eltern-Leitfaden.

Übersicht

Die 5 häufigsten Probleme beim Lernen zu Hause

Hier sind fünf häufige Probleme und einfache Lösungen, die Eltern und Kindern helfen können, beim Lernen zu Hause fokussiert zu bleiben.

Wir sprechen über spielerische Methoden, das Achten auf grundlegende Bedürfnisse wie Schlaf und gesunde Snacks, die Verwendung von kurzen Pausen und sogar darüber, warum ein aufgeräumter Schreibtisch wichtig sein kann.

So kannst du dich auf den Weg machen und die Konzentration und den Lernerfolg deines Kindes verbessern.

1. Angst vor Fehlern und die Bedeutung der Lernzone

Wenn Kinder Angst vor Fehlern haben, verweilen sie oft in der Leistungszone, wo das Vermeiden von Fehlern und das Zeigen ihrer Fähigkeiten im Vordergrund stehen, nicht aber ihre eigene Motivation, besser zu werden und Fortschritte zu machen. Im Gegensatz dazu ermöglicht aber nur die Lernzone wirkliche Fortschritte. Die Lernzone macht Folgendes aus:

  • Sie fokussiert sich nicht auf Noten, sondern auf Verbesserung und Lernen an sich
  • Dort wird ganz gezielt trainiert und bewusst geübt
  • Fehler und Feedback sind willkommen, hier geht es Entwicklung, nicht um Bewertung

Was kannst du tun?

  1. Stelle konkrete Lernfragen an dein Kind: Indem du ganz genaue Fragen stellst, lenkst du den Fokus auf konkrete Herausforderungen, zum Beispiel in der Einleitung eines Aufsatzes und holst dein Kind ab, um mit dir in das Thema einzutauchen.
  2. Analysiere Rechtschreibfehler: Identifiziere häufig auftretende Fehler und übe gezielt mit deinem Kind an diesen Problemstellen.

2. Demotivation und der Einfluss sozialer Vergleiche

Wenn Kinder mit LRS demotiviert sind, kann dies an sozialen Vergleichen liegen. Soziale Bezugsnormen (Vergleiche mit anderen) sind problematisch, besonders für LRS-Kinder, da ihre Schwäche im Lesen und Schreiben sie entmutigen könnte.

Soziale Vergleiche sind hilfreich, wenn man sich in einem Bereich kompetent und sicher fühlt. Es gibt jedoch eine bessere Alternative: die sogenannten „individuellen Vergleiche“. Dabei vergleicht man sich mit sich selbst, wie man gestern, vorgestern,, oder vor einem Monat war.

Was kannst du tun?

  • Betone individuelle Fortschritte: Fokussiere dich darauf, wie dein Kind sich im Vergleich zu sich selbst verbessert hat, anstatt es mit anderen zu vergleichen.
  • Vermeide soziale Vergleiche: Kinder mit LRS sollten nicht mit anderen Kindern verglichen werden, da ihre Übungsintensität und ihre Anstrengungen oft höher sind und dennoch sichtbare Fortschritte bei ihnen länger dauern können.

3. Zu lange Strecken

Die Konzentrationsspanne bei Kindern hat – wie bei Erwachsenen auch – ihre Grenzen. Es ist deshalb besser, große Etappen in kleinere einzuteilen. Egal, worum es geht.

Was kannst du tun?

Dreimal 10 Minuten zu üben ist besser als eine Stunde am Stück. Finde immer wieder Möglichkeiten, Aufgaben in kleine Etappen einzuteilen.

4. Fokus auf zu viele Aspekte

Ein guter Lehrer, Trainer oder Coach bespricht in einem Moment auch erstmal eine Sache, auf die man dann fokussiert einwirken kann. Ein Fußballtrainer, der den Kindern sagt, sie sollten aufs Tor schießen, dann aber beim Anlauf bemängelt, wie sie laufen, wird den Kindern nicht dabei helfen, sich aufs Schießen zu konzentrieren. Sie schießen schlecht und laufen verunsichert. So ein Lehrer macht alles nur schlimmer. Das Gleiche passiert beim Schreiben- und Lesenlernen.

Was kannst du tun?

Am besten arbeitet man einen Aspekt nach dem anderen ab. Falls du gerade mit deinem Kind die Groß- und Kleinschreibung übst, dann bleibe erstmal dabei, bis es sitzt und lasse dich und das Kind nicht mit Kommas oder Satzbau ablenken.

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5. Zu spätes Feedback

Am besten lernen wir, wenn wir innerhalb einer Situation, in der wir uns befinden, eine direkte Erfahrung machen. Denn dann verbindet sich eine Handlung, die wir ausführen, mit einem Feedback oder einer Korrektur.

Ein Kind, das eine Seite im Übungsheft abarbeitet und dann erst eine Rückmeldung bekommt, dass dies und jenes falsch ist, wird zunächst einmal verunsichert sein. Zusätzlich muss das Kind auch eine Anstrengung unternehmen, sich an die gedankliche Situation zurückzuerinnern, die den Fehler verursacht hat und in der das Kind das so geschrieben hat.

Diese Art der Korrektur verursacht Unsicherheit und Ermüdung. Wir alle kennen das „Klassenarbeits-Gefühl“, dass man im Zweifel irgendwas hinschreibt, weil man nicht sicher ist. Lernen tut man dabei nichts.

Lassen wir Kinder ohne direktes Feedback einfach arbeiten, lernen sie bald, dass ja auch alles falsch sein kann und verlieren sich in Unsicherheit. Also sei ruhig offen und wohlwollend direkt mit deinem Kind – das hilft ihm mehr.

Was kannst du tun?

Gebe deinem Kind direkt beim Schreiben zum Beispiel den Hinweis: „Halt, hier musst du korrigieren, weil …“. Dein Kind kann daraufhin direkt weiterarbeiten und es entsteht eine bessere Verknüpfung zwischen Handlung und Wissen. Der Lerneffekt ist besser. Zudem verhindert dies Unsicherheiten und dein Kind wird mutiger beim Fehler machen.

Konzentration beim Lernen zu Hause beibehalten

Die größte Schwierigkeit beim Lernen zu Hause besteht oft darin, die Konzentration der Kinder aufrechtzuerhalten, insbesondere bei schwierigem, oder langweiligem Schulstoff.

Es gibt bewährte Methoden, das zu ändern.

1. Spielerisch

Videospiele fesseln Kinder oft stundenlang, während das Lernen von Rechtschreibregeln oft zur Ablenkung führt. Dies liegt daran, dass Spiele Spaß machen und die Konzentration fördern.
Eltern können diesen Ansatz nutzen, indem sie Lernstoff spielerisch gestalten. Zum Beispiel können sie Lernwörter auf Karteikarten schreiben und ein Spielbrett wie bei „Mensch-Ärger-Dich-Nicht“ verwenden. Statt zu würfeln, ziehen die Kinder eine Karteikarte und müssen das Wort in Silben unterteilen, wobei sie je nach Silbenanzahl ihre Spielfigur vorwärts bewegen dürfen.
Die Botschaft: Langweiliger Lernstoff kann in unterhaltsame Spiele integriert werden, um die Konzentration zu steigern.

2. Grundbedürfnisse achten

Konzentration fällt vielen Kindern schwer, hauptsächlich, wenn grundlegende Bedürfnisse nicht erfüllt sind. Wichtig ist, sicherzustellen, dass das Kind ausreichend Schlaf bekommt, frische Luft im Raum hat und gesunde Snacks zu sich nimmt. Das trägt dazu bei, die Konzentration zu verbessern. So trägst du dazu bei, dass dein Kind sich wieder auf seine Aufgaben konzentrieren kann.

3. Mit Power-Pausen

Kinder, die Schwierigkeiten mit der Konzentration haben, profitieren von sogenannten „Power-Pausen“. Konzentration ist eine begrenzte Ressource. Es ist normal, dass Kinder sich leicht ablenken lassen.
Daher ist es wichtig, die Erwartungen an die Konzentrationsdauer je nach Alter anzupassen. Nach einer passenden Zeit sollten kurze Pausen eingelegt werden, damit dein Kind sich erholen kann. Danach kann es erneut konzentriert arbeiten. Wer diese natürlichen Schwankungen in der Konzentration akzeptiert, wird Erfolge sehen.

4. Aufgeräumter Schreibtisch

Ein übersichtlicher Schreibtisch kann einen erheblichen Einfluss auf die Konzentration von Kindern beim Lernen haben. Ein unordentlicher Arbeitsplatz kann ablenkend wirken und die Gedanken deines Kindes in verschiedene Richtungen zerstreuen. Wenn der Schreibtisch jedoch aufgeräumt und frei von Ablenkungen ist, kann es sich besser auf seine Aufgaben konzentrieren.

Üben in den Ferien?

Ja, unbedingt. Gerne in verringertem Maße, aber wer nicht dran bleibt, vergisst zu viel und hat nach den Ferien mehr Arbeit. Bereits erarbeitetes Wissen sollte auch gesichert werden. Das verbessert nicht nur die Fähigkeiten des Kindes, sondern stärkt auch das Kind, das so nach den Ferien Fortschritt erleben darf und eben keinen Rückschritt.

Unser Tipp: Mindestens einmal pro Woche etwas machen.

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