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- Hannah Sekunde
Lerntherapie vs. Nachhilfe: Was ist für mein Kind am besten?
Übersicht
Was ist Lerntherapie?
Lerntherapie ist eine umfassende Behandlungsmethode, die darauf abzielt, Kinder in ihrer grundlegenden Lernentwicklung zu unterstützen. Sie geht über das bloße Auffüllen von Wissenslücken hinaus und konzentriert sich auf die individuellen Bedürfnisse und kognitiven Besonderheiten des Kindes. Eine Lerntherapie wird dann empfohlen, wenn nicht nur aktueller Schulstoff nachgeholt werden muss, sondern auch grundlegende Fähigkeiten fehlen oder Störungen in der Entwicklung sowie neurologische Beeinträchtigungen vorliegen.
Wenn dein Kind Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen hat oder andere Probleme (sogenannte „Teilleistungsstörungen“) wie Lese-Rechtschreib-Störung (Legasthenie) oder eine Rechenschwäche (Dyskalkulie) vorliegen, dann kann eine Lerntherapie sehr hilfreich sein.
Was ist Nachhilfe?
Nachhilfe ist in erster Linie darauf ausgerichtet, schulische Lücken zu schließen und den aktuellen Schulstoff besser zu verstehen. Das heißt, hier geht es nicht um die Behandlung grundlegender Störungen oder Entwicklungsprobleme.
Wenn ein Schulkind den Unterricht aus gesundheitlichen Gründen verpasst hat oder Schwierigkeiten hat, den Lehrinhalten zu folgen, weil alles zu schnell oder zu viel in der Schule ist, kann Nachhilfe sinnvoll sein. Ziel der Nachhilfe ist es, das Wissen in spezifischen Fächern zu vertiefen und Hausaufgaben zu erledigen.
Unterschiede zwischen Lerntherapie und Nachhilfe
Die Unterschiede zwischen Lerntherapie und Nachhilfe sind vielfältig:
- Fokus: Während die Nachhilfe sich auf den aktuellen Schulstoff konzentriert, geht die Lerntherapie tiefer und arbeitet an grundlegenden Fähigkeiten und spezifischen Störungsbildern.
- Methoden: Lerntherapie nutzt oft spezielle, evidenzbasierte Methoden, um das Lernen effektiver zu gestalten, während Nachhilfe mehr darauf ausgerichtet ist, bestehendes Wissen zu vermitteln.
- Einzelsetting vs. Gruppenunterricht: Lerntherapie findet oft im Einzelsetting statt, um gezielt auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Nachhilfe hingegen kann sowohl in Gruppen als auch im Einzelunterricht stattfinden.
- Ziele: Lerntherapie zielt darauf ab, grundlegende Lernkompetenzen zu verbessern und emotional zu stabilisieren, während Nachhilfe aktuelles Wissen festigen und schulische Defizite beheben möchte.
- Qualifikation: Lerntherapeuten haben eine pädagogische oder psychologische Grundausbildung und spezialisierte Zusatzqualifikationen. Nachhilfelehrer können eine vielfältige Hintergrundgeschichte haben, von Schülern bis zu pensionierten Lehrern.
- Preis: Nachhilfe ist in der Regel kostengünstiger als Lerntherapie, da Lerntherapie eine intensivere und individuellere Betreuung erfordert.
Ist Nachhilfe bei LRS sinnvoll?
Bei einer vorliegenden LRS Diagnose ist Nachhilfe in der Regel nicht sinnvoll, weil sie auf das Vermitteln von Schulstoff und kurzfristige Lernerfolge, nicht jedoch auf die Behandlung komplexer Lernstörungen abzielt. Teilleistungsstörungen benötigen eine gezielte Therapie durch qualifizierte Fachpersonen. Eine LRS betrifft grundlegende Prozesse des Lesens und Schreibens, die über schulische Inhalte hinausgehen. Die Therapie einer LRS zielt nicht auf die kurzfristige Verbesserung von Schulnoten ab, sondern auf die Aufarbeitung kognitiver Prozesse und eine nachhaltige Steigerung der Lebensqualität. Besteht eine LRS ist es außerdem wichtig, spezielle didaktische Methoden anzuwenden, die eine Verbesserung der phonologischen Bewusstheit, der Graphem-Phonem-Zuordnung und der Lesegenauigkeit verfolgen. Darüber hinaus ist auch der integrative Charakter einer Lerntherapie von Bedeutung. Kinder mit einer LRS stehen meist unter emotionalem Druck. Während eine Lerntherapie stabilisierend wirkt, kann eine Nachhilfe, die sich auf Leistungsdruck und Notenverbesserung konzentriert, den emotionalen Stress noch verstärken.
Welcher Ansatz ist der richtige?
Die Wahl zwischen Lerntherapie und Nachhilfe hängt von den individuellen Bedürfnissen deines Kindes ab.
- Wenn es sich um grundlegende Lernprobleme handelt und Teilleistungsstörungen (LRS, Rechenschwäche) vorliegen oder emotionale Herausforderungen das Lernen beeinflussen, könnte Lerntherapie die geeignete Option sein.
- Wenn es hauptsächlich um das Verstehen und Vertiefen des aktuellen Schulstoffs geht, könnte Nachhilfe die bessere Wahl sein.
In jedem Fall ist es wichtig, sich gut zu informieren und den jeweiligen Anbieter auf seine Qualifikationen hin zu überprüfen. Ein Kennenlernen und eine klare Kommunikation über die Ziele und Herangehensweisen sind entscheidend, um die optimale Unterstützung für dein Kind zu finden.
Insgesamt brauchen Kinder mit LRS eine spezielle langfristig angelegte Therapie durch qualifizierte Fachkräfte, anstatt klassische Nachhilfe.
Im Dschungel der möglichen Angebote, ist es ratsam, auch auf das Kind zu hören und eine Entscheidung zu treffen, die seine einzigartigen Bedürfnisse am besten berücksichtigt.
Liegt eine LRS Diagnose vor, ist Nachhilfe in der Regel nicht sinnvoll, da sie sich auf die Vermittlung von Schulstoff und nicht auf die Therapie von komplexen Lernstörungen konzentriert.
Nachhilfe konzentriert sich auf die Vermittlung von Schulstoff und schließt Wissenslücken. Eine Lerntherapie hingegen verfolgt einen therapeutischen Ansatz und zielt auf die Behandlung von Lernstörungen und eine emotionale Stabilisierung ab.
Eine Lerntherapie richtet sich an Menschen mit einer spezifischen Lernstörung. Sie vermittelt individuelle Methoden und Lernstrategien und hilf die Lebensqualität Betroffener zu steigern.
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