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Hannah Sekunde Profil

Was ist ADS?

Die “Aufmerksamkeitsdefizitstörung” bezeichnet eine psychische Störung, beginnend im Kindesalter. Es zeigen sich typischerweise Probleme mit der Aufmerksamkeit, der Impulskontrolle und im Falle einer ADHS (“Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung”) auch in Hinblick auf Hyperaktivität. Etwa 3-10% aller Kinder sind von ADS betroffen, Jungen 4 Mal häufiger als Mädchen. Wichtig für Kinder mit AD(H)S ist es, passende Herausforderungen zu finden. Ihre Gehirne funktionieren wie Rennwagen und fühlen sich nach einer Spazierfahrt zum Blumenladen gegenüber nicht ausgelastet. Kinder mit AD(H)S sind weder faul noch ungezogen. Sie sind vielseitig interessiert und ihre Interessen sollten im (Schul)-Alltag so oft wie möglich aufgegriffen werden. Sie brauchen die richtige Zuwendung, passende Förderung und ein strukturiertes Umfeld.

Übersicht

Symptome einer ADS

Die Symptome einer ADS können von Kind zu Kind variieren und sich mit dem Älterwerden verändern.
Die Aufmerksamkeitsdefizitstörung lässt sich jedoch in der Regel an folgenden Merkmalen erkennen:

  1. Unaufmerksamkeit
    Schwierigkeiten sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, leichte Ablenkbarkeit
  2. Impulsivität
    Mangelnde Impulskontrolle, schnelles Aufregen und hohe emotionale Sensibilität
  3. Vergesslichkeit und Organisationsprobleme
  4. Hyperaktivität (bei ADHS)
 
Diagnosekriterien ADS DSM
Diagnostische ADHS-Symptome nach DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders)

ADS ohne Hyperaktivität

Tritt ADS ohne Hyperaktivität auf, zeigen sich meist starke Konzentrationsprobleme, leichte Ablenkbarkeit sowie emotionale Instabilität. Betroffene Kinder fühlen sich schnell missverstanden und lassen sich leicht aus der Ruhe bringen. Sie leiden unter Ängsten, die häufig von psychosomatischen Beschwerden, wie Bauchschmerzen, begleitet werden.
Fleiß und gute Begabung spiegeln sich darüber hinaus meist nicht in den Schulnoten wider. Durch ihre leichte Ablenkbarkeit und bestehende Schwierigkeiten, organisatorische Fähigkeiten zu entwickeln, können Kinder mit ADS mit dem schulischen Arbeitstempo nicht mithalten.

Ursachen einer ADS

Die genauen Ursachen einer ADS sind bislang nur unzureichend erforscht. Es wird eine Kombination aus genetischen, neurobiologischen und Umweltfaktoren angenommen. Darüber hinaus scheint eine familiäre Veranlagung eine Rolle zu spielen.

Behandlung einer AD(H)S

Die Behandlung einer AD(H)S erfordert häufig eine Kombination von Medikamenten, Therapien und unterstützenden Maßnahmen im Alltag. Entsprechende Entscheidungen sind jedoch nicht leicht zu treffen und sollten von dem Leidensdruck des Kindes und der Familie sowie möglichen Einschränkungen der Sozialkompetenz, der Steuerungsfähigkeit des Kindes und der schulischen Leistungsfähigkeit abhängig gemacht werden. Es ist empfehlenswert, mit Experten wie Psychiatern, Lerntherapeuten oder Neurologen zu sprechen.

Behandlung bei AD(H)S

Therapie:

  • Eine Verhaltenstherapie oder Lerntherapie kann dabei helfen, Bewältigungsstrategien zu erlernen und negative Verhaltensmuster zu erkennen und zu verändern.

Unterstützende Maßnahmen:

  • Strukturierung des Alltags (Nutzung von Hilfsmitteln wie Kalendern oder Erinnerungsapps)
  • Gestaltung einer reizarmen Umgebung
  • Eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung, einer zuckerarmen Ernährung und ausreichend Schlaf

Medikamente:

  • Stimulanzien wie Methylphenidat oder Amphetamine können die Symptome einer AD(H)S eindämmen, indem sie die Konzentration und die Aufmerksamkeit verbessern.

Wir empfehlen folgende Bücher, die das Thema vertiefen:

Konkrete Übungen bei AD(H)S

Arbeiten mit der Pomodoro-Technik

  • Es wird für 25 Minuten konzentriert an einer Aufgabe gearbeitet. Zwischen diesen kurzen, aber intensiven Arbeitsintervallen werden 5 Minuten Pause gemacht.
  • Diese Methode kann die Konzentration verbessern, da für das aufmerksame Arbeiten klare Zeitabschnitte sowie regelmäßige Pause eingeplant sind.

Entwerfen von „Wenn-dann“- Plänen

  • Es wird ein detaillierter Plan für den Umgang mit individuell schwierigen Situationen (z.B. die Hausaufgabensituation) entworfen. 
  • Um die „neuen Reaktionen“ besser in den Alltag zu integrieren, kann es helfen, die Pläne deutlich sichtbar z.B. an den Kühlschrank zu heften. 

Wimmelbilder – Die Suche im Chaos

  • Wimmelbilder fokussieren die Aufmerksamkeit und halten diese für längere Zeit aufrecht.
  • Die Konzentration auf die Suche nach einem bestimmten Objekt kann dem Gehirn eine Pause von äußeren Reizen ermöglichen und so beruhigend wirken.
  • Wimmelbilder können die visuelle Wahrnehmung verbessern.

Fantasiereisen und Achtsamkeitsmeditationen

  • Diese Methoden können helfen, die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, statt sich von Gedanken und Impulsen ablenken zu lassen.
  • Stärkung der Fähigkeit zur Selbstregulation
  • Fantasiereisen und Achtsamkeitsmeditationen können Stress reduzieren.

Bewegungsübungen

  • Bewegung dient als Spannungsabbau und kann in gezielte Übungen, wie z.B. Stopptanz vor Konzentrationsphasen, integriert werden. 
  • Da Bewegung Stress abbaut ist es auch wichtig, Kindern mit ADHS nicht das Zappeln zu verbieten. 

Warme Dusche 

  • Eine sogenannte „warme Dusche“ lenkt den Fokus auf das Positive und steuert gegen einen defizitären Blick auf AD(H)S.
  • Es wird gezielt gelobt und individuelle Interessen werden hervorgehoben sowie gefördert.

ADS und Legasthenie

ADS und Legasthenie treten häufig in Verbindung auf (Komorbidität). Dies könnte daran liegen, dass es sich in beiden Fällen um neurologische Entwicklungsstörungen handelt, die ähnliche kognitive und funktionelle Bereiche beeinträchtigen. Einige Studien (wie z.B. von Dr. Shaywitz et al., 2010) gehen davon aus, dass 20-40% der von AD(H)S betroffenen Kinder auch von einer Legasthenie betroffen sind. Ist das der Fall, können sich die Symptome beider Störungen verstärkt zeigen. Das führt zu besonderen Herausforderungen im Alltag und in der Schule.
Für Kinder, die zusätzlich zu ihren Problemen im Lesen und Schreiben Schwierigkeiten mit Aufmerksamkeit, Impulskontrolle oder auch Hyperaktivität haben, ist es besonders wichtig professionelle Hilfe, z.B. in Form einer Lerntherapie, in Anspruch zu nehmen.
Wir beraten dich gerne zu ADS und Legasthenie. Buche hier deinen kostenlosen Beratungstermin.

Die Diagnose einer AD(H)S kann eine große Herausforderung für das betroffene Kind und die ganze Familie darstellen. Mit der richtigen Unterstützung und Behandlung lässt sich der Alltag jedoch auch mit einer AD(H)S gut meistern. Es ist dabei wichtig, professionelle Beratung und Hilfe in Anspruch zu nehmen, um den besten Behandlungsweg für dein Kind zu finden.

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