Junge mit Schultasche
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Welche Schule für Kinder mit Lernschwäche?

Die Wahl der richtigen weiterführenden Schule ist für Eltern immer eine wichtige Entscheidung - besonders, wenn das Kind mit einer Lernschwäche wie Legasthenie, Dyskalkulie oder einer anderen Herausforderung zu kämpfen hat. In diesem Artikel findest du praktische Tipps und Hinweise, die dir helfen können, die richtige Entscheidung für dein Kind zu treffen.

Übersicht

Wie finde ich die richtige Schule für mein Kind?

Tipps zur Schulwahl bei einer Lernschwäche

Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule ist eine entscheidende Phase. Eltern von Kindern mit Lernschwächen wie Legasthenie sollten folgende Punkte berücksichtigen:

  1. Empfehlungen/Berichte von Lehrkräften: Bespreche mit den Lehrkräften, welche Schulform sie für dein Kind empfehlen. Lehrpersonen kennen die Stärken und Schwächen deines Kindes meist gut und können wertvolle Hinweise geben.
  2. Individuelle Förderung an Schulen: Recherchiere welche Schulen eine Förderung bei LRS anbieten und wie ein Nachteilsausgleich umgesetzt wird. Z.B. das St.-Georg-Gymnasium in Bocholt bietet eine individuelle Förderung bei bestehender LRS an LRS – St. Georg Gymnasium.

    Info: Wir haben im Text extra ein paar Beispielschulen erwähnt, damit du eine Übersicht über bestehende Möglichkeiten bekommst. Bestimmt gibt es auch ähnliche Angebote in eurer Region.

  3. Gespräche und Besichtigung: Besuche die infrage kommenden Schulen und spreche mit der Schulleitung, um dir ein Bild von den Möglichkeiten vor Ort zu machen.

  4. Inklusion und Unterstützung: Erfrage, wie die Schule mit Lernschwierigkeiten umgeht. Gibt es Fachkräfte wie Sonderpädagog:innen, Lerntherapeut:innen oder Schulpsycholog:innen?

Welche Schulformen kommen infrage?

  • Hauptschule: Die Hauptschule ist praxisorientiert und bietet oft kleinere Klassen. Für Kinder, die von individueller Unterstützung profitieren, kann diese Schulform ein guter Ort sein. Allerdings sind die Möglichkeiten zur akademischen Weiterentwicklung begrenzt.

    Fallbeispiel: Bei Max wird in der Grundschule eine LRS festgestellt. Trotz seiner Anstrengungen und gezielter Förderung bleibt das Lesen und Schreiben mühsam und er fühlt sich oft überfordert.
    Gemeinsam mit seinen Eltern entscheidet er sich nach der 4. Klasse für die Hauptschule, wo er einen Neuanfang erlebt. Die Klassen sind kleiner und die Lehrkräfte nehmen sich viel Zeit für individuelle Förderung. In den praktischen Unterrichtsfächern wie Technik kann Max seine Stärken zeigen.

  • Realschule: Die Realschule legt den Fokus auf eine Mischung aus Praxis und Theorie. Kinder mit Lernschwächen, die dennoch ein höheres Maß an Eigenverantwortung übernehmen können, finden hier oft einen guten Mittelweg.
  • Gymnasium: Das Gymnasium ist meist anspruchsvoll, weshalb es für Kinder mit Lernschwächen eine Herausforderung darstellen kann. Wenn dein Kind jedoch motiviert ist und die Schule Unterstützungsangebote anbietet, kann dies dennoch eine Option sein, schließlich besteht kein Zusammenhang zwischen einer Legasthenie und der Intelligenz.

    Fallbeispiel: Finn ist ein neugieriger Schüler mit einer LRS und einer Stärke im logischen Denken. Mit Unterstützung seiner Eltern entscheidet er sich nach der 4. Klasse für ein Gymnasium, das ein gutes Förderkonzept hat. In Klassenarbeiten bekommt Finn einen Zeitzuschlag und darf technische Hilfsmittel verwenden. Finns Lehrkräfte nehmen seine Schwierigkeiten ernst, aber sehen auch sein Potenzial. Einmal in der Woche besucht er außerdem eine Lerntherapie.

  • Förderschule: Förderschulen sind speziell auf Kinder mit besonderen Lernbedürfnissen zugeschnitten. Hier finden Kinder eine intensive Betreuung und kleine Klassengrößen, was für viele von Vorteil ist. Beachte jedoch, dass diese Schulform je nach Schwierigkeiten und Bedürfnissen auch unterfordernd sein kann.

Privatschulen als Alternative?

Privatschulen bieten oft kleine Klassen, flexible Lehrmethoden und individuelle Förderung. Sie können eine gute Alternative sein, insbesondere für Kinder mit spezifischen Lernschwierigkeiten wie Legasthenie.
Hier findest du die Vor- und Nachteile einer Privatschule auf einen Blick:

Vorteile:

  • flexible Lernmethoden
  • individuelle Förderung
  • kleine Klassen
  • gute Ausstattung

Nachteile:

  • Hohe Kosten
  • Strenge Auswahlverfahren
  • Nicht jede Privatschule ist auf Lernschwächen spezialisiert

Einige Schulen haben sich direkt auf die Förderung von Kindern mit Lernschwierigkeiten spezialisiert. Diese bieten z. B. Programme für Legasthenie oder Dyskalkulie an, die im regulären Schulbetrieb oft fehlen.
Ein Beispiel ist die Schloss-Schule Ilvesheim mit dem Förderschwerpunkt Sehen und einer zusätzlichen Unterstützung bei LRS. Auch die Carpe Diem Schule in Willich ist spezialisiert auf Teilleistungsstörungen.

Praktische Tipps für Eltern: So triffst du die richtige Entscheidung für dein Kind

  • Stärken deines Kindes hervorheben: Betone die Talente und Interessen deines Kindes. Schulen, die diese fördern, sind oft die bessere Wahl.
  • Langfristig denken: Denke nicht nur an die aktuelle Situation, sondern auch an die Zukunft – wie sind die Möglichkeiten nach dem Abschluss?
  • Dein Kind einbeziehen: Lasse dein Kind mitentscheiden. Es ist wichtig, dass es sich in der neuen Schule wohl fühlt.
  • Erfahrungen anderer Eltern: Tausche dich in Elternforen oder Selbsthilfegruppen aus. Oft haben andere Eltern wertvolle Tipps.
    Recherche und Gespräche: Inwiefern fördert die jeweilige Schule bei einer LRS und wie wird ein Nachteilsausgleich umgesetzt? (Hier findest du alle wichtigen Informationen zu einem Nachteilsausgleich in der Schule: Nachteilsausgleich in der Schule: Worauf müssen Eltern achten? • Worthelden)
  • Geduld und Flexibilität: Die erste Wahl muss nicht die Endgültige sein. Manchmal zeigt sich erst nach dem Wechsel, ob die Schule wirklich die Richtige ist. Es gibt z.B. auch die Möglichkeit, nach der Hauptschule den Realschulabschluss nachzuholen. Nicht jeder Bildungsweg muss gerade verlaufen!

Die beste Schule ist die, die dein Kind unterstützt


Die Wahl der richtigen Schule ist keine leichte Entscheidung, insbesondere bei einer bestehenden Lernschwäche. Wichtig ist, dass die Schule deinem Kind hilft, sein Potenzial zu entfalten und es in seinem individuellen Tempo fördert. Mit einer sorgfältigen Auswahl, Geduld und offener Kommunikation kannst du deinem Kind den Übergang zur weiterführenden Schule erleichtern und ihm eine erfolgreiche Schulzeit ermöglichen.
Für eine professionelle Unterstützung während dieser Zeit, kannst du hier ein Beratungsgespräch für eine Lerntherapie bei den WORTHELDEN buchen.

Ja, es gibt spezielle Förder- oder Privatschulen sowie integrative Schulkonzepte für Kinder mit Lernschwächen. Recherchiere am besten nach einer passenden Schule in eurer Region.

Die Schule, die dein Kind unterstützt, sein Potenzial zu entfalten, ist die Richtige. Das kann jede Schulform sein, je nach den Bedürfnissen deines Kindes. Informiere dich über individuelle Unterstützungsmöglichkeiten und die Umsetzung eines Nachteilsausgleichs an der jeweiligen Schule.

Ja, ein Wechsel auf ein Gymnasium ist möglich. Mit passender Hilfestellung, Nachteilsausgleich und gezielter Förderung kann dein Kind auch auf dem Gymnasium einen erfolgreichen Schulweg gehen.

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